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60-Jähriges Bestehen von Emil Schmid Maschinenbau

Betriebsfeste, Automobiler und Maschinenbau.
Oder: die vergangenen 60 Jahre von Emil Schmid Maschinenbau

Für uns ist das Jahr 2020 ein ganz besonderes: Vor genau 60 Jahren gründete Emil Schmid in der elterlichen Scheune das Unternehmen
E. Schmid Maschinenbau. 2020 feiert er auch einen runden Geburtstag: 80 Jahre. Festtage, die es nur einmal im Leben gibt. Die aber dieses Jahr, einfach aufgrund der Ergebnisse, anders als gewohnt gewürdigt werden müssen.

„Wenn du denkst, dass das etwas taugt,
dann mach es!“

Aber beginnen wir am Anfang: Als 20-Jähriger hatte Emil Schmid zusammen mit einem ehemaligen Arbeitskollegen die Idee, sich mit einer Dreherei selbstständig zu machen. Dass das Unternehmen heute fast 300 Mitarbeiter:innen beschäftigt, hatte er damals noch nicht einmal zu träumen gewagt. Als Emil Schmid beginnt, über seine Geschichte zu sprechen, leuchten seine Augen: „Ich kam nach Hause und besprach die Idee einer eigenen Dreherei mit meinem Vater.“
Dieser meinte in kurz und knapper, schwäbischer Manier nur: Wenn du denkst, dass das etwas taugt, dann mach es! Und so machte er es dann auch.

Die Anfänge waren aber alles andere als leicht. Sein Arbeitskollege entschied sich kurzfristig doch gegen Ihre Idee. Also musste er sich allein durchschlagen. Des Öfteren hätte er aufgegeben können, denn es waren „harte Zeiten“, wie er selber sagt. Aber er machte weiter; führte viele verschieden Auftragsarbeiten durch - einfach um zu überlegen. Ein 15-Stunden-Arbeitstag gehörte fast schon zur Normalität. 1964 wurde dann der erste Mitarbeiter eingestellt. 1967 der zweite.

‘Von wem bekomme ich das alles?’, fragte er mich.
Da sagte ich nur: ‘Das kannst du alles von mir haben!


67‘ war dann auch das Jahr, in dem sich einiges wendete. Ein lohnendes Geschäft eröffnete sich – der Bodenseetunnel. Let me paint the scene: Mit 24 km Länge und 4 m Durchmesser wurde damals von Sigmaringen bis Talheim der Bodenseetunnel gebaut. Bergbauspezialisten aus Österreich und dem Rheinland wurden eingesetzt. Aber kein einziger Schwabe. Bei einem Bier kam Emil Schmid mit dem zuständigen Bauleiter ins Gespräch. „Der Bauleiter sagte mir damals, dass wenn ihm etwas fehlen würde, wüsste er nicht, wo er das hier in der Gegend herbekommen würde. Kein Ersatzteil. Kein Hammer. Kein Nagel. Keine Schraube. Nichts! ‘Von wem bekomme ich das alles?’, fragte er mich.
Da sagte ich nur: ‘Das kannst du alles von mir haben!’“ Und so nahm das Ganze seinen Lauf: 24 Stunden am Tag. 7 Tage die Woche. Sechs Jahre lang. Das war die Zeit, in der er für diesen Job zur Verfügung stehen musste. Dabei immer an seiner Seite: seine Frau Irmgard. Des Öfteren war sie zwar kritisch, da er rund um die Uhr arbeiten musste, aber sie hat ihm stets den Rücken freigehalten.
„Meine Frau kann von dieser Zeit sicher ein Liedchen singen. Sie sagte immer, dass das so nicht weitergehen kann. Aber ich sagte, dass ich jetzt durchhalten müsse, weil ich das Geschäft bräuchte“, so Emil Schmid. Als er weiter über seine Frau spricht, lächelt er stolz: „Meine Frau und ich sind dieses Jahr 55 Jahre verheiratet. Vom ersten Tag an hat sie mit mir im Unternehmen gearbeitet. Sie war für die Finanzen zuständig. Ich musste mich in alle den Jahren nicht einmal um das Finanzielle kümmern. Das war ihr Ressort. Sie hat immer alles gemacht. Und das neben dem Haushalt und unseren vier Kindern. Ich konnte mich immer auf sie verlassen. Sie war auch die Mutigere, wenn es um das Finanzielle ging. Manchmal mutiger als ich.“

Anfang der 70er-Jahre hat sich das Unternehmen dann auf den Bereich Maschinenbau ausgeweitet. Im Laufe der darauffolgenden Jahre immer mehr Richtung Montage. Bis heute wird ein Großteil der Fertigungsteile immer noch inhouse hergestellt. Ein großer Vorteil, den sich das Unternehmen bis heute beibehält, weil es dadurch eine sehr große Fertigungstiefe, eine stärkere Flexibilität sowie eine wesentlich geringere Reaktionszeit als die Konkurrenz aufweist.


„Geht nicht-gibt’s nicht.“


Den Fuß in die Automobiler-Tür bekam Emil Schmid Anfang der 90er-Jahre mit etwas Glück.
Ein Mitstreiter, der bei einem großen deutschen Automobilhersteller einen beachtlichen Auftrag hatte, musste auf halber Strecke aufgeben und Konkurs anmelden. Ein Zufall, der es Emil Schmid ermöglichte, kurzerhand den noch offenen Auftrag zu übernehmen und zum Abschluss zu bringen. „Der Weg im Automobilbereich war stets steinig, aber ich habe nie vor etwas zurückgescheut. Mein Grundsatz war immer: Geht nicht-gibt’s nicht.“, so E. Schmid. „Wir haben uns bei diesem Projekt bewährt und uns einen Namen gemacht. Dadurch bekamen wir immer mehr Kunden aus der Automobilbranche. Wenn die Automobiler heute wissen, wer wir sind und was wir machen, dann ist das schon ein gewisser Erfolg. Das ist nicht selbstverständlich.“

Im Zuge dieses ersten Automobilprojekts wurde auch der Grundstein für die SCHMID-Gruppe gelegt: EST entstand. Einige Jahre später kamen INDA und MARKERT dazu. Alles Firmen, die auf den ersten Blick nichts miteinander gemein haben. Wenn man sie aber genauer betrachtet, sind es die Kunden, die alle Unternehmen verbinden. Genau dieser Kontext vereint sie auch noch heute. Zwar sind alle Unternehmen auf Ihre Weise eigenständig; die Kunden aber auch die Qualität, die mit der sie ihre Projekte umsetzen, ist äquivalent: immer auf höchstem Niveau und ganz nach dem Motto: Qualität beginnt dort, wo Standard aufhört.

Dass das Unternehmen immer gute Mitarbeiter:innen einstellt, war und ist Emil Schmid genauso wichtig, wie die Ausbildung der Azubis: „60-70% unserer Stammarbeiter sind Eigengewächse. Die sind top. Bei manchen dachte man da zu Lehrzeiten noch, dass Sie sich etwas schwertun und manchmal auch nicht wollten. Jetzt gehören aber genau die zu unseren Spitzenleuten.“

 

„Wenn das voll ist, kommt keins mehr dazu.
Dann ist es aus!“


Heute sind drei seiner Kinder als Geschäftsführer in der Gruppe tätig. Jeder für sein Spezialgebiet zuständig und doch gemeinsam für alles verantwortlich. Ob er sich hätte vorstellen können, dass sein Unternehmen einmal so groß sein würde, erwidert Emil Schmid nur schmunzelnd: „Vor 20 Jahren hatten wir noch eine Stechkarte. Damals montierte ich neben der Uhr ein Kästchen für 50 Leute. Ich sagte: ‘Wenn das voll ist, kommt keins mehr dazu. Dann ist es aus!’ Aber es ist bis heute nicht aus und geht immer noch weiter.“
Eines ärgert ihn bei all dem Wachstum dennoch: dass er nicht mehr jeden Einzelnen beim Namen kennt. „Das war mir immer besonders wichtig!“, so Emil Schmid.
Auf die Frage, an was er sich in all‘ der Zeit am liebsten zurückerinnert, kommt sehr schnell und ohne großes Zögern: „Am liebsten erinnere ich mich an unsere Betriebsfeste zurück. Die hat es immer gegeben und wir haben oft etwas zum Feiern gehabt.“

Auch wenn wir dieses Jahr aufgrund der weltweiten Corona-Pandemie weder das 60-jährige Bestehen des Unternehmens Emil Schmid Maschinenbau noch den 80. Ehrentag unseres Gründers Emil Schmid feiern konnten, so gratulieren wir doch recht herzlich auf diesem Weg zu beiden Ereignissen. Zu einer anderen Zeit findet sich sicherlich noch die Gelegenheit, um beides gebührend zu würdigen. Und, um wieder eine Erinnerung zu schaffen, an die sich alle gerne zurückerinnern. Denn das Jahr 2020 ist ein besonderes – aber mit Sicherheit nicht nur aufgrund der Corona-Pandemie.

 

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