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Der Peoplemover

Wie wäre es, wenn Menschen problemlos breite Straßen und Bahngleise überqueren könnten? Emil Schmid hatte da mal eine Idee...

In den Neunzigern hatte ein Schwabe eine Idee. Er wollte verändern, wie Menschen die Straße überqueren. Er wollte sie hinwegtragen über vorbeizischende Autos, ohne dass alles zum Stillstand kam, nur weil ein Mensch den Knopf einer Fußgängerampel gedrückt hatte. Hoch in die Luft wollte er sie heben, in einem neuartigen Aufzug, der ebenso Gleise wie Straßen überspannen konnte. Er tüftelte lange. Bis er es raushatte. Aber irgendwie auch nicht. Der Schwabe heißt Emil Schmid. Ein Mechaniker von der Schwäbischen Alb. Ende der Neunzigerjahre baute er seinen Aufzug. Der Schmid-Peoplemover ist bis heute weltweit einmalig. Zwei Schächte, verbunden durch eine Brücke – da hinüber und hindurch wird eine Kabine gezogen. Der Peoplemover war als die Lösung für viele verkehrsgeplagte Innenstädte gedacht, in denen Fußgänger gegenüber Autos den Kürzeren ziehen. Der Apparat ist ein beispiel loses Stück Ingenieurskunst, das sagen Experten bis heute. Warum kennt ihn dann keiner? Emil Schmid, 84, sitzt in Sakko und Sneakern in seinem Büro in Sonnenbühl-Willmandingen. Er ist abgelenkt, weil draußen vor dem Fenster ein Bussard gerade ein Vogelnest ausräumt. Er hat Angst um die Goldfische in seinem Teich.

Der Mechaniker gründete mit 20 Jahren in der Scheune seiner Eltern eine eigene Firma. Heute hat er 410 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an Standorten in Deutschland, China und Italien. Schmid fertigt Antriebsmodule, Achsgetriebe und Steuerungstechnologie für die Automobilindustrie. Das hat ihn reich gemacht. Aber sein größter Stolz ist der Peoplemover. Die Idee kam ihm 1990 auf der Stuttgarter Neuen Weinsteige, einer Straße, die in den Stuttgarter Stadtkessel hineinführt, jeweils zweispurig. Ein älterer Mann habe damals mit einer Br.tchentüte in der Hand über die Straße gewollt und die Ampel gedrückt. 20 bis 30 Autos hielt er auf. Wie unpraktisch. Das ließe sich doch sicher anders lösen.

Könnte man nicht einen Aufzug bauen, der den Mann sicher über die Straße trägt?

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